18 Golfplätze - eine Chance für den Naturschutz
Der Golfsport wird auf bestehenden Golfplätzen in der freien Landschaft betrieben und von deren prägender natürlichen Umgebung erheblich beeinflusst. Die Ausübung des Golfspiels erfordert je nach Größe der Anlage umfangreiche Flächen, die aber nicht nur dem Spielbetrieb dienen. Neben den reinen Spielbahnen mit ca. 40% an der Gesamtfläche gibt es beispielsweise Waldflächen, Gewässer, Magerwiesen, Streuobstwiesen, Hecken sowie weitere wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna mit ca. 60% an der Gesamtfläche. Sie sind natürliche Bestandteile von Golfanlagen. Der Golfsport ist daher besonders mit dem Schutz der Natur und der Erhaltung der Umwelt verbunden. Deshalb hat der DGV mit dem Qualitäts- und Umweltzertifikat GOLF&NATUR ein Umweltprogramm für Golfanlagen entwickelt, das eine Hilfestellung zur ordnungsgemäßen, umweltbewussten und nachhaltigen Betriebsführung gibt. Dieses Programm versteht sich als selbstverpflichtendes und aktives Instrument, das zur Erhaltung der Spielqualität dient, unter gleichzeitiger Wahrung der Prinzipien des Natur- und Umweltschutzes.
Golfanlagen tragen in unterschiedlicher Weise und Intensität zu diesen Zielen bei. Golf ist mehr als nur ein sportliches Freizeitvergnügen - Golf ist die einzige Sportart, die mit ihren Sportanlagen biologische Vielfalt fördern und unterstützen kann. Die zahlreichen Golfplätze in Baden-Württemberg verfügen über große eigene und für die Ausübung des Golfsports nicht benötigte Flächen, die es ermöglichen, vorhandene biodiversitätsrelevante Potenziale auf möglichst vielen Golfanlagen umfassend und landesweit auszubauen. Durch die vielschichtigen Vegetationsstrukturen fördert Golf die Artenvielfalt mit Erhaltung, Förderung und Schaffung von schützenswerten Lebensräumen für Pflanzen- und Tierarten, durch Bereitstellung geeigneter Nahrungsquellen für diese und durch Beiträge zum Biotopverbund und zur Biotopvernetzung, z. B. durch Schaffung von Trittsteinbiotopen.
Daher werden vom Deutschen Golf Verband mit den entsprechenden Landesgolfverbänden Biodiversitätskooperationen mit den jeweiligen Umweltministerien angestrebt, dass möglichst viele Golfanlagen einen verstärkten Beitrag für den Umwelt- und Naturschutz leisten und dadurch gleichzeitig - unterstützt durch eine entsprechende Kommunikation - dem Golfsport, die auch olympische Sportart ist - eine positivere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ermöglichen.
So besteht auch seit 2020 eine Biodiversitätskooperation zwischen den Golfverbänden und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg - mit dem Staatssekretär Dr. Andre Baumann als Ansprechpartner - an der mittlerweile 65 von 90 Golfanlagen in BW teilnehmen.
Fazit: Golfanlagen sind Hotspots für Flora und Fauna in der Landschaft.
Im Rahmen der Exkursion wurden besichtigt: Intensiv- und Extensivrasen, standortgerechte Mähwiesen, wertvolle Magerrasenflächen, Streuobstflächen, Feldgehölze mit Todholzstrukturen und Stillgewässer
Weitere Informationen unter: www.lebensraum-golfplatz.de
Referenten:
- Dr. Gunther Hardt - Leiter AK* Biodiversität DGV*, UWA BWGV*
- Prof. Dr. Martin Elsäßer - UWA BWGV
- Hubert Kleiner - UWA BWGV
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*AK = Arbeitskreis
*DGV = Deutscher Golf Verband e. V.
*UWA BWGV = Umweltausschuss im Baden-Württembergischen Golfverband e. V.