31 Obstbau-Modellanlagen zur Förderung der Biologischen Vielfalt
Blütenbesuchende Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Fliegen, Schmetterlinge, Wespen und Käfer haben eine zentrale Funktion im Ökosystem als Bestäuber. Auf die Fremdbestäubung durch Insekten sind 80 Prozent der heimischen Blühpflanzen und 84 Prozent der europäischen Feldfrüchte angewiesen. Seit einigen Jahren wird ein verstärkter Rückgang von Bienen und anderen Insekten beobachtet. Diese sind im Obstbau nicht nur von ökologischer, sondern auch von großer ökonomischer Bedeutung, da sie die Bestäubung sicherstellen.
Seit 2019 haben Obsterzeuger*innen auf sechs Modellanlagen in Baden-Württemberg ihre Erwerbsobstanlagen aufgewertet, um die Vielfalt von Pflanzen und Tieren in Obstplantagen zu fördern. Mit Erfolg: Schon innerhalb der wenigen Jahre seit Projektstart konnte das Monitoring eine Zunahme von Vögeln, Heuschrecken und Wildbienen – sowohl der Arten als auch der Individuen – verzeichnen. Auch auf dem Obsthof Romer in Litzelstetten/Konstanz wurden vielfältige Maßnahmen umgesetzt wie z. B. die Einsaat von blühenden Fahrgassenstreifen, alternierendes Mulchen, Pflanzung von Ankerpflanzen, Aufstellung von sog. Wildbienenhotels, Vogelnistkästen und Fledermausquartieren bis hin zur Pflege von extensiven Randstrukturen.
Referent*innen:
Sabine Sommer und Patrick Trötschler, Bodensee-Stiftung