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Blühende Heuwiesen - Landwirtschaft für den Naturschutz

Dominic Hahn, BUND-Projektleiter

Heuwiese Bild: BUND Dominic Hahn

Wenn es um den Schutz der Artenvielfalt geht, hat die Landwirtschaft ein schlechtes Image. Dabei sind artenreiche Wiesen, die so wichtig sind für Schmetterlinge, Wildbienen und Heuschrecken, erst durch die Landwirtschaft entstanden. Vor 100 Jahren mähten Bäuer*innen zwei Mal im Jahr von Hand ihre Wiesen, um daraus Heu für Tierfutter zu gewinnen. Die Natur hat sich im Laufe der Zeit daran angepasst und es sind neue Lebensräume mit bis zu siebzig Kräuter- und Gräserarten entstanden. Diese Heuwiesen bieten Tausenden Tierarten einen Lebensraum, darunter vielen gefährdeten Insekten, wie der Grauschuppigen Sandbiene, dem Braunen Feuerfalter oder der Wanstschrecke. So bunt wie früher geht es auf den Wiesen jedoch nur noch selten zu. Das fein ausbalancierte Zusammenleben der vielen verschiedenen Pflanzen, wie der Margerite, Wiesen-Glockenblume, Schlüsselblume oder Wilden Möhre hängt an einem seidenen Faden. Trotz gesetzlichem Schutz sind in den vergangenen zwanzig Jahren durch Überbauung, Nutzungsintensivierung oder Klimakrise tausende Hektar artenreiche Wiesen verloren gegangen. Schaffen wir es, dieses Erbe für uns und die Natur zu bewahren? Was muss sich ändern und was kann jede*r Einzelne tun?