Inhalt

25 Ökologisches Trassenmanagement in der Praxis (TG3b)

Annette Reiber (BUND); Linda Lentzen (NABU),

Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz

Inés Noll, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe

Kai-Steffen-Frank, BUND Projektleiter Schutzgebietsbetreuung

Friederike Müller, Genehmigungsmanagement Umwelt, Netze BW

 

Stromtrassen durchziehen die Landschaft und können Lebensräume zerschneiden. Besonders wo sie durch Wald geführt werden, können sie zusammenhängende Biotope trennen und zum Teil unüberwindbare Barrieren für verschiedene Tierarten bilden. Denn um zu vermeiden, dass Bäume in die Leitungen stürzen oder hineinwachsen, werden bei der klassischen Trassenpflege Gehölze unter Freileitungen in regelmäßigen Abständen großflächig gefällt und die Flächen teilweise gemulcht. Ökologisch ausgerichtete Trassenpflege bietet dementgegen Potenziale für den Naturschutz und kann wichtige Beiträge zum Biotopverbund und Artenschutz leisten.

Im Seminar werden konkrete Fragen diskutiert, die sich bei der Entwicklung von Lebensräumen im Bereich von Stromtrassen ergeben - zum Beispiel: Wie sollte ein ökologisches Pflegemanagement einer Stromtrasse aussehen? Welche Lebensräume sind besonders geeignet? Welche Schwierigkeiten ergeben sich in der Praxis und welche Lösungsansätze gibt es? Anhand von Beispielen aus der Praxis werden Inés Noll (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe) und Kai-Steffen Frank (BUND Landesverband Baden-Württemberg) zunächst verschiedene Maßnahmen des Ökologischen Trassenmanagements und deren Potenziale für den Naturschutz vorstellen. Anschließend werden die Seminarteilnehmenden zusammen mit Vertreter*innen des Verteilnetzbetreibers Netze BW Ansätze zur verstärkten Umsetzung eines naturnahen Trassenmanagements diskutieren.

Das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderte Projekt "Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz" wurde im Juni 2016 um den Schwerpunkt "Verteilnetze" erweitert. Das Gemeinschaftsprojekt von BUND und NABU möchte die Energiewende und einen naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren und der Stromnetze in Baden-Württemberg konstruktiv unterstützen.

Bild: Von der Naturschutzgruppe Main-Wildbach gepflegter Bereich unter einer Freileitung in Freudenberg. Foto: Rudi Link